Guadeloupe Archipel

Frankreich und der Guadeloupe Archipel in der Karibik

Die Integration in den Staat Frankreich:

Ende des 19. Jahrhunderts räumte Frankreich der schwarzen Bevölkerung Wahlrecht ein. 1.470 dieser neuen französischen Bürger ließen im Ersten Weltkrieg ihr Leben für Frankreich. Auch vom Zweiten Weltkrieg wurde Guadeloupe betroffen. Nach Frankreichs Kapitulation flohen junge Freiwillige unter Lebensgefahr von der Insel und schlossen sich den Alliierten und General de Gaulle an.

Am 19. März 1946 wurde Guadeloupe zum Überseedépartement (Département d'Outre Mer/DOM) Frankreichs. Seitdem ist es keine Kolonie mehr, sondern es wird auf allen Gebieten als integraler Bestandteil des Mutterlandes betrachtet und seine Einwohner werden von staatlicher Seite einfach als Franzosen betrachtet. Auf die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede zum europäischen Frankreich wird dabei kaum Rücksicht genommen, sondern die vollständige Assimilation angestrebt.

Als Antwort auf diese Politik entstanden in den 1980er Jahren nationale Bewegungen, die eine Lösung von Frankreich anstreben. Diese betonen die Eigenständigkeit der antillen Kultur und verwenden etwa in Radiosendungen ausschließlich das Kreolische statt des Französischen. Vor allem aber sind die Independentisten bestrebt, die Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung für ihr Land zu entwickeln. Der größte Teil der Bevölkerung hält eine Unabhängigkeit von Frankreich gegenwärtig jedoch nicht für realistisch.

Mit der Einführung der Regionen als Gebietskörperschaften in Frankreich durch die Dezentralisierungsgesetze 1982 erhielt Guadeloupe ebenso wie die anderen Überseedépartements auch den Status einer Region.


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